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AK.W.Ende Bergstrasse zu AKW-Laufzeitverlängerungen: „Eine Phantomdebatte“

SÜDHESSEN / BERGSTRASSE. - „Zuletzt präsentierte der bayrische Ministerpräsident Söder seinen radioaktiven Energie-Mix“, schreibt die Bergsträsser Anti-Atom-Initiative AK.W.Ende in einer Stellungnahme.

„Um möglichst schnell aus der Abhängigkeit von russischem Öl und Gas zu kommen, empfiehlt er u. a. die Laufzeitverlängerung für deutsche Atomkraftwerke und die Prüfung von Fracking in Deutschland, jenes wegen möglicher Umweltschäden umstrittenen und riskanten Verfahrens zur Gasförderung.“

AK.W.Ende-Sprecher Rainer Scheffler (Lautertal) erinnert in diesem Zusammenhang daran, „dass in Deutschland zur Zeit nur noch drei AKW am Netz sind“.

Eine deutliche Verlängerung der Laufzeiten sei zudem kurzfristig nicht möglich, „weil die Reaktoren aufgrund der fürs Jahresende 2022 geplanten Stilllegung so gefahren wurden, dass bis dahin der Kernbrennstoff verbraucht sein wird.

Eine erforderliche komplette Neubefüllung hat einen Vorlauf von etwa zwei Jahren.“ Außerdem sei wegen des vorgesehenen Betriebsendes auf vorgeschriebene Prüfungen für vorgesehene längere Laufzeiten verzichtet worden.

AK.W.Ende Bergstrasse zitiert dazu Eon-Chef Leonhard Birnbaum, der kürzlich in der Financial Times erklärt hat: „Atomkraft hat in Deutschland keine Zukunft. Punkt.“

Für die Initiative bleibt die Forderung nach Laufzeitverlängerungen „eine Phantomdebatte. Neben zusätzlichem Atommüll würde die Abhängigkeit von russischem Gas damit ohnehin kaum verringert werden.

Nur rund 15 Prozent des in Deutschland genutzten Erdgases werden in Gaskraftwerken verwendet. Und: Im Gegensatz zu den AKW produzieren die meisten Gaskraftwerke neben Strom zusätzlich auch Fernwärme.“