Fahrgastbeirat: Planstraße kein Gremienthema
"Fahrgastbedürfnisse vorrangig, Umleitungsmöglichkeit muss kommen"SÜDHESSEN. - Der Fahrgastbeirat der DADINA sieht seine Aufgabe in der Vertretung der Fahrgastinteressen im ÖPNV. "Dieser muss leistungsfähig und damit schnell und zuverlässig sein.
Wegen der häufigen Störungsfälle auf der Nord-Süd-Achse der Straßenbahn und zur Realisierung von umsteigefreien Direktverbindungen ist ein Bypass über das Ludwigshöhviertel unverzichtbar und die Lage einer Wendeanlage an der Heidelberger Straße wäre aus dieser Sicht effizienter als in abgelegener Position."
Auf nichts anderes wollte der Fahrgastbeirat in der wieder eröffneten Diskussion um einen veränderten Planungsansatz hinweisen. "Natürlich kann der Fahrgastbeirat auch anderen Lösungen zustimmen, die zumindest den Bypass beinhalten und bereits auch von den im Anhörungsverfahren Einspruch führenden Parteien entwickelt wurden.
Dazu gehört die Variante einer Wendeschleife südlich der Jefferson-Siedlung." Der Natur- und Waldschutz sei auch für den Fahrgastbeirat von hoher Bedeutung. Dazu hat er Vorstellungen formuliert, wie beispielsweise straßenbündige Gleislage in der Cooperstraße, Verzicht auf die Rückhaltebecken, diagonale Kreuzungsführung, Reduzierung von Haltestellenpositionen und geschickte Anlage einer Wendemöglichkeit.
Begutachte man nämlich die Qualität der mit kaum noch lebensfähigen, wenigen Bäumen und meist Büschen bestockten Fläche an der Heidelberger Straße nördlich der Cooperstraße, könne man sich eine veränderte Planung vorstellen, die dort zu einer waldschonenden Lösung führe und das Ludwigshöhviertel von unnötigem Verkehr befreie.
Vermutlich könnte innerhalb einer Wendeanlage an der Heidelberger Straße sogar eine kleinere Waldneuanlage (Wiederaufforstung) Platz greifen.
Zur Planstraße A nehme der Fahrgastbeirat bewusst keine Stellung, weil sie den ÖPNV nicht betreffe. Die Behauptung, diese Straße würde Nachfragedefizite im ÖPNV erzeugen, sei Unfug. Vielmehr solle sie dazu dienen, andere Straßen vom nicht vermeidbaren Ziel- und Quellverkehr des Ludwigshöhviertels, der Lincoln-Siedlung und der Villenkolonie zu entlasten.
Der Fahrgastbeirat, als Nichtbeteiligter im Anhörungsverfahren, halte es für nicht hilfreich, Schlagabtausche in der Presse auszutragen. Vielmehr wäre ein direkter Kontakt mit den Vertretern des Waldschutzes und den planenden Institutionen zielführender, weil Hintergründe aus dem Planfeststellungsverfahren geteilt werden könnten. Kompromisse seien sicher notwendig und machbar.
Der Fahrgastbeirat hält für den großstädtischen Ballungsraum Darmstadt an folgenden Zielen fest:
Die Bedürfnisse der Fahrgäste und ein stabiler Trambetrieb müssen vorrangig sein.
Die Linienverläufe sollen im Normalbetrieb den Wünschen der Fahrgäste entsprechen. Die Fahrgäste sollen ihre bevorzugten Ziele möglichst umsteigefrei erreichen. Bei Störfällen soll eine zweite Tramachse eine Redundanz sicherstellen.