Nichts Neues von der Hainstädter Ortsentlastungstangente?
„Interessengemeinschaft Hainstädter Ortsentlastungstangente“ kritisiert schweigendes Breuberger RathausHAINSTADT. - Im amtlichen Mitteilungsblatt der Stadt Breuberg war am 08. Juli dieses Jahres zu lesen, dass der Bauantrag für das neue Feuerwehrhaus in Hainstadt eingereicht wurde. Das ist gut für Hainstadt, heißt es in einem von Kersten Preussler für die „Interessengemeinschaft Hainstädter Ortsentlastungstangente“ verfassten Pressebericht..
Einer der Gründe für den Neubau des Feuerwehrhauses sei die schlechte Ausfahrsituation an der vielbefahrenen Mainstraße, wie es da heißt.
Der Neubau an anderer Stelle werde der Feuerwehr helfen, nicht aber den vielen Hainstädter Bürgern, die an der vielbefahrenen Straße leben müssen und tagein, tagaus, Tag und Nacht unter dem stetig zunehmenden Verkehr leiden müssen.
„Aber über den Fortgang, wie es mit der teuer geplanten Ortsentlastungstangente weiter gehen soll, (Planungskosten bisher 2.350.000 Euro!) liest man seit langer Zeit nichts mehr.
Aus den verschiedensten Quellen werden die unterschiedlichsten Zahlen genannt, was diese Straße heute kosten würde, und, dass dafür einfach das Geld fehlt: mal liest man von 7 Millionen, mal von 10 bis 12 Millionen, dann gar von 15 Millionen Euro!“
Die „Interessengemeinschaft Hainstädter Ortsentlastungstangente“ würde gerne von den Verantwortlichen im Rathaus wissen, wie belastbare Zahlen tatsächlich aussehen, und diese auch gerne einsehen, damit eine Diskussion über den Bau dieser Straße auf einer soliden Basis geführt werden könne.
„Was genau, würde der Bau der Tangente tatsächlich kosten? Man kann einerseits darüber spekulieren, ob die Straße längst gebaut sein könnte, andererseits ärgert uns betroffene Anlieger die Blockadehaltung Hainstädter Bürger zu den erforderlichen Grundstücksverkäufen.
Die Folgen dieser Verzögerung sind steigende Baukosten und weitere gesundheitsschädigende Lärmbelastung bei stetig zunehmendem Verkehr.
Dass Lärm und Giftstoffe, die durch den Verkehr in unsere Häuser und Gärten getragen werden, krank machen, ist belegt und in Hainstadt beobachtet man, dass vom Ortseingang, von Rosenbach kommend, bis zur Ortsmitte, in den letzten Jahren etwa 35 Menschen an Krebs erkrankt sind und weitere 10 Menschen bereits an dieser Krankheit verstorben sind.
Deshalb fragen wir uns, warum man zum Beispiel nichts mehr von dem Versuch hört, per Seiteneinstieg den Bau der Straße im Bundesverkehrswegeplan einzubringen. Das Fernstraßenbaugesetz bietet diese Möglichkeit und der frühere Bürgermeister hatte diesen Antrag auf den Weg gebracht.
Der zuständige Baulastträger Hessen Mobil hatte zugesagt, aktuelle Messungen zur Verkehrsbelastung in der Mainstraße vorzunehmen. Ein erhöhter Verkehrsbedarf und hiermit die Aufnahme in Verkehrspläne kann durchaus mit ökologischen oder gesundheitspolitischen Aspekten begründet werden.
Die Nachbargemeinde Mömlingen, ist diesen Weg des Seiteneinstiegs ebenfalls gegangen und wie es aussieht, wird eine Entlastungsstrecke im bayerischen Mömlingen, viel früher fertig sein als die in Hainstadt, die ja schon 2014 fertig sein sollte.
Gegenübergestellt, und auch darüber würden wir gerne belastbare Zahlen sehen, würden die Kosten für die Breuberger, wenn die Tangente nicht gebaut würde, sondern stattdessen die Sanierung der Mainstraße von Ortseingang bis Ortsausgang, ansteht, und das wird kommen.
Deshalb stellen wir hiermit eine Anfrage an die Verwaltung der Stadt Breuberg: Mit welchen Kosten rechnet die Stadt Breuberg für den Fall der Nichtumsetzung der Ortsentlastungstangente-Hainstadt?
Bei einer kompletten tragfähigen Sanierung der Mainstraße, inklusive Entfernung und Entsorgung der alten Asphaltdecke, Auskoffern, Bodenaustausch, Unterbauverdichtung für Kanal- und Wasserleitungen, die Kosten, um das komplette Abwasserkanalsystem in dem betroffenen Bereich für Brauchwasserleitungen, Hydranten und sämtliche Hausanschlüsse etc, herzustellen.
Hinzu kommen bei geschätzter Bauzeit von einem Jahr, die Kosten für provisorische Wasser- und Abwasserleitungen. Natürlich stellt sich auch hier die Frage: Welche Kosten tragen die Anwohner der Straße für die sicherlich notwendig werdenden Anschlüsse für Brauch- und Abwasser?
Die Kosten für die Gemeinde, müssten in einer Summe erbracht werden und könnten nicht über Jahre verteilt in den Haushaltsplan einfließen, wie es der Fall wäre, wenn man die Tangente hätte und die Mainstraße in Teilschritten sanieren könnte.
Was die Meisten vergessen und was sich wie ein grotesker Schildbürgerstreich anhört: Während der Sanierung der Main-Straße, muss der Verkehr ja trotzdem weiter fließen, also braucht man für die Dauer der Bauarbeiten (ein Jahr oder länger….) eine Baustraße und die würde genau da verlaufen, wo die Ortsentlastungstangente geplant ist!
Die Kosten für die Errichtung dieser Baustraße und selbstverständlich auch für den Rückbau derselben, müssen in diese Gegenüberstellung der Zahlen mit eingerechnet werden, wie hoch wären die und wer trägt diese Kosten?
Was noch verwundert, nicht nur die Anlieger der Straße, sondern alle Breuberger Bürger und vor allem die ortsansässigen Firmen: Als vor Jahren Grundsteuer A und B erhöht wurden, wurde dies getan, um zur Finanzierung der Entlastungsstraße beizutragen.
Es wurde sogar daran gedacht, dass es Kostensteigerungen geben wird und so wurde für Kostensteigerungen und Kreditaufnahmen im Haushaltsjahr 2020 zur generellen Kompensierung der Kosten, der Steuersatz der Grundsteuer B um 40 Punkte auf 420 erhöht.
Was ist aus diesem Geld geworden? Wird es etwa an die Bürger und Arbeitgeber zurückgezahlt, oder die Hebesätze wieder gesenkt?“, fragt die Interessengemeinschaft abschließend und ruft allen Verantwortlichen zu: „Hainstadt braucht die Entlastungstangente! Jetzt!“