NEWS

Weniger Schwerverletzte bei Verkehrsunfällen in Südhessen

Das Polizeipräsidium Südhessen in Darmstadt veröffentlicht die Verkehrsunfallstatistik 2016

SÜDHESSEN. - Die aktuell vorgelegte Verkehrsunfallstatistik 2016 des Polizeipräsidiums Südhessen weist zwar eine gegenüber dem Vorjahr um 7,4 Prozent gestiegene Anzahl auf 22.245 Unfälle (2015: 20.709 Unfälle) der polizeilich registrierten Verkehrsunfälle auf, zeigt aber gleichzeitig auch einen positiven Trend. So ist die Zahl an Schwerverletzten seit Einführung der elektronischen Unfallerfassung auf dem niedrigsten Stand und gegenüber dem Vorjahr um 6,1 Prozent gesunken.

Bei 47 Unfällen wurden 51 Verkehrsteilnehmer tödlich verletzt. Die Aufklärungsquote bei Verkehrsunfallfluchten liegt bei 40 Prozent. Etwa 700 Senioren wurden bei insgesamt 19 Veranstaltungen der Präventionsreihe MAX (Maximal Mobil bleiben mit Verantwortung) über die Teilnahme am Straßenverkehr im Alter sensibilisiert.

Rund 10.000 Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse über das richtige Verhalten bei der Teilnahme am Straßenverkehr unterrichtet (Fahrradunterricht).

Der Zuwachs der polizeilich registrierten Verkehrsunfälle im Dienstbereich des Polizeipräsidiums Südhessen um 7,4 Prozent ist überwiegend leichteren Sachschadensunfällen zuzurechnen, die zur polizeilichen Unfallaufnahme gekommen sind. Dies zeigt sich auch in dem nur geringen Anstieg der Unfälle mit Personenschäden um 0,7 Prozent.

Bei Unfällen mit schwerem Personenschaden ist trotz eines bedauerlichen Anstiegs der tödlichen Verunglückten, ein Rückgang um 6,1 Prozent zu verzeichnen. Bei 47 Unfällen wurden 51 Verkehrsteilnehmer tödlich verletzt. Im vorangegangenen Jahr waren es 43 Tote (+ 18,6 %) bei 41 Verkehrsunfällen (+ 14,6 %).

Im Hinblick auf eine mögliche örtliche Konzentration der tödlichen Unfälle, konnte in der genaueren Betrachtung ebenso keine Auffälligkeiten festgestellt werden, wie auch nicht bei der Betrachtung des jeweiligen Unfallhergangs. Die Zahl von 721 Schwerverletzten stellt den niedrigsten Wert seit Einführung der elektronischen Unfallerfassung im Jahr 2006 dar.

Verkehrssicherheitsarbeit ist ein komplexes Zusammenspiel zwischen verschiedenen Trägern, insbesondere der Straßenverkehrsbehörden, den Fachverbänden sowie den Schulen und der Polizei. Der Blick sollte daher auf die langfristige Entwicklung der Unfallzahlen abzielen. Im Vergleich mit den Unfallzahlen von vor 10 Jahren (2007) konnte die Zahl der Verunglückten von 5.637 auf 4.843 um 14,1 % gesenkt werden. Der positive Langzeittrend wird damit fortgesetzt.

Nichtsdestotrotz bleibt es weiter das oberste Ziel die Zahl der Unfälle - und im Besonderen die mit schweren Unfallfolgen - weiter zu reduzieren, denn es sollte nicht vergessen werden, dass mit all
diesen statistischen Zahlen auch jeweils ein persönliches Schicksal verbunden ist.

Im Polizeipräsidium Südhessen haben die Verkehrsunfallfluchten gegenüber dem Vorjahr um 2,4 % auf 6.408 zugenommen. Das bedeutet, dass sich bei 28,8 % aller in 2016 polizeilich aufgenommenen Verkehrsunfälle die Unfallverursacher unerlaubt vom Unfallort entfernt haben. In rund 95 % der Fälle handelt es sich hierbei um Sachschadensunfälle. Die Aufklärungsquote liegt bei 40 %. Die Polizei ist bei der Aufklärung insbesondere auf sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.

Im Bereich der Wildunfälle ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von 185 Unfällen bzw. 7,3% zu verzeichnen. Mit 2.346 polizeilich registrierten Wildunfällen stellt dies nach dem Vorjahr den zweithöchsten Stand seit der Einführung der elektronischen Unfallerfassung dar.

Die Zielgruppe der Senioren, der aufgrund der demographischen Entwicklung immer stärkere Bedeutung zukommt, erfährt auch in 2017 eine verstärkte Aufmerksamkeit bei verkehrspräventiven Maßnahmen. In 2016 nahmen in Südhessen ca. 700 Senioren an insgesamt 19 Veranstaltungen des hessenweiten Präventionsprogramms MAX (Maximal Mobil bleiben mit Verantwortung) teil.

Im Jahr 2016 wurden 266 Unfälle mit Kinderbeteiligung (0 - 13 Jahre) registriert. Dies bedeutet eine Steigerung um 5,1 %. Ebenso bedauerlich ist die Steigerung bei den Verunglückten um 2,4 %. Dies ist vor allem auf die Unfallbeteiligung von Kindern als Mitfahrer im Pkw und als Fußgänger zurückzuführen.

Um dem weiter entgegen zu wirken wurden im Rahmen von Fahrradunterricht rund 10.000 Schülerinnen und Schülern der 4. Klassen das richtige Verhalten bei der Teilnahme am Straßenverkehr beigebracht. Darüber hinaus wurde mit mehreren tausend Kindergartenkindern Gehweg-Training durchgeführt.

Neben Schwerpunktkontrollen im Rahmen des landesweiten Programms „Verkehrssicher in Hessen 2016 - 2018“ zu den Themen Motorräder, Geschwindigkeit, schwächere Verkehrsteilnehmer und die Überwachung des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs werden auch Alkohol und Drogen am Steuer weiterhin genauso im Fokus liegen, wie auch das Thema Ablenkung, z.B durch Handybenutzung. Es gilt die Verkehrsmoral nachhaltig zu steigern.

Die Präsentation des Verkehrsberichts 2016 für das Polizeipräsidium Südhessen mit weiteren Zahlen, Grafiken und Informationen finden Sie auf unserer Website unter www.polizei.hessen.de -> Polizeipräsidium Südhessen.