Politik kassiert Halbstundentakt Aschaffenburg – Dieburg – Darmstadt
Anschlüsse in Babenhausen weiter gefährdet: Odenwaldbahn-Initiative und Verkehrsclub fordern Abgeordnete, Landkreise und Städte zum Handeln aufDARMSTADT / ASCHAFFENBURG. - Weil die Länder Hessen und Bayern ihr Ziel, einen täglichen Halbstundentakt auf der Main-Rhein-Bahn (RB 75) zwischen Aschaffenburg und Darmstadt „faktisch aufgegeben haben“, fordern der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und die 1979 gegründete Odenwaldbahn-Initiative die Abgeordneten, Landkreise und Städte auf beiden Seiten der Grenze auf, Druck auf die Landesregierungen zu machen.
Während der Bürger unter hohen Spritpreisen ächzen, verweigert die Politik ihnen ein attraktives Angebot auf der wichtigen Ost-West-Strecke, die zwei ICE-Halte und Oberzentren sowie den Weltkonzern Merck Darmstadt verbindet.
„Das Zugangebot ist schlechter als auf der ländlich geprägten Weschnitztalbahn zwischen Fürth (Odenwald) und Weinheim“, kritisieren Dr. Hans-Jürgen Fahn (VCD) und Uwe Schuchmann (Odenwaldbahn-Initiative).
„Der Halbstundentakt zwischen Aschaffenburg und Darmstadt ist erklärtes Ziel des Nahverkehrsplans für den Raum Darmstadt-Dieburg“, heißt es in einer Presseerklärung der beiden Initiativen.
„Doch konkrete Schritte fehlen seit Jahren, während zwischen Darmstadt und Frankfurt, Aschaffenburg und Miltenberg, sowie der Odenwaldbahn stetig verbessert wird - auch wenn es auf der Odenwaldbahn nach Darmstadt und im Odenwaldkreis bei Weitem noch nicht den Halbstundentakt Fürth-Weinheim erreicht.
Als Bremser machen VCD und Odenwaldbahn-Initiative eher Bayern aus als die hessische Seite - >Bayern hält den löchrigen Fahrplan für nachfragegerecht< war aktuell in einer Presseveröffentlichung zu lesen.
„Doch um eine echte Alternative zum Auto zu sein, muss der Fahrplan angebotsorientiert sein. Leider deckt der hessische Rhein-Main-Verkehrsverbund mit seiner Partnerin Bayerischer Eisenbahn-Gesellschaft (BEG) den falschen Münchner Sparkurs.“
Daher fordern Odenwaldbahn-Initiative und Dr. Hans JĂĽrgen Fahn vom VCD Aschaffenburg die Politik auf beiden Seiten der Grenze auf, endlich Druck auf die bayerische Staatsregierung zu machen.
„Auf allen Strecken ab Aschaffenburg (nach Laufach, Miltenberg, Hanau) wird ein dichterer Fahrplan gefahren als nach Darmstadt, gleichzeitig treibt die Politik eine breitere B 26 voran.
Daher sollen die Landtags- und Bundestagsabgeordneten sowie die ÖPNV-Dezernenten aus Stadt und Kreis Aschaffenburg, Darmstadt und Darmstadt-Dieburg - unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit - von beiden Landesregierungen die Sicherstellung des täglichen Zug-Halbstundentakts einfordern.
Die kommunale Seite hat in den vergangenen Jahren mit deutlich besseren Busfahrplänen und zuletzt weiteren Buslinien aus den Kreisen Miltenberg und Aschaffenburg über Babenhausen nach Rodgau (Dadina 02.12.2021) viel Gutes getan.
Das könnte in Babenhausen, Dieburg, Messel und Darmstadt Nord noch besser wirken, wenn die Züge in Babenhausen häufiger fahren würden. Zudem wäre bei verspätungsbedingt verpassten Anschlüssen u. a. in Babenhausen die Wartezeit auf die Weiterfahrt nur noch halb so lang.“