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„Südhessische Wirtschaft blickt mit großer Sorge auf die Energieversorgung“

Robert Lippmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Darmstadt. Foto: Klaus Mai / IHK Darmstadt

DARMSTADT / RHEIN-MAIN-NECKAR. - Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat am 23. Juni die zweite von drei Stufen, die sogenannte Alarmstufe, des Notfallplans Gas ausgerufen.

Damit reagiert es auf die unsichere Versorgungslage. In der dritten Stufe drohen Industrie, Handel und Gewerbe Ausfälle bei der Zuteilung des Energieträgers Gas. Das hätte gravierende Konsequenzen auch für die heimische Wirtschaft.

Dazu sagt Robert Lippmann, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt Rhein Main Neckar:

„Die südhessische Wirtschaft blickt mit großer Sorge auf die Energieversorgung unserer Region. Insbesondere die Industrie, aber auch Gewerbe und Handel in Südhessen sind im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich stark auf die Verfügbarkeit von Gas angewiesen.

So liegt der Anteil von Gas am Energiemix für die Industrie bei mehr als 60 Prozent – und damit doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Das unterstreicht die Bedeutung des Energieträgers Gas für die Versorgungssicherheit unseres Wirtschaftsstandorts.

Es ist daher richtig, jetzt Gas in der Verstromung einzusparen und weitere Effizienzpotenziale in der Wirtschaft, aber auch bei den privaten Verbrauchern zu heben.

Alle Anstrengungen müssen darauf ausgerichtet sein, dass staatliche Abschaltungen und behördliche Verteilungsmechanismen so lange wie möglich vermieden werden. Beides würde in der nächsten Eskalationsstufe, der sogenannten Notfallstufe, bevorstehen.

Die jetzt anstehenden politischen Weichenstellungen müssen es auch privaten Haushalten ermöglichen, einen Beitrag zu Nachfrageeinsparungen zu leisten, und die besondere Bedeutung einzelner Industriezweige für die Gesamtwirtschaft im Blick behalten. Ihre Versorgungssicherheit muss Priorität haben, wenn es hart auf hart kommt.“