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60% fĂŒr Dr. Peter Traub: Erbach bekommt einen neuen BĂŒrgermeister

Strahlender Wahlsieger Dr. Peter Traub, beglĂŒckwĂŒnscht von seiner Frau Monika. Er erreichte im ersten Wahlgang 60 Prozent der Stimmen gegen den amtierenden Amtsinhaber Harald Buschmann, der nur noch 32,2 Prozent der WahlbĂŒrger hinter sich versammelt wusste. Foto: er

Der unabhÀngige Dr. Peter Traub löst Harald Buschmann (CDU) nach 18 Jahren als Rathauschef der OdenwÀlder Kreisstadt Erbach ab

ERBACH / ODENWALDKREIS. - Nach 18 Jahren muss der Erbacher BĂŒrgermeister Harald Buschmann (55) sein Amt an den Herausforderer Dr. Peter Traub (62) abtreten. Die Erbacher BĂŒrger haben sich am heutigen Sonntag bei der BĂŒrgermeister-Direktwahl in der OdenwĂ€lder Kreisstadt mit eindeutiger Mehrheit fĂŒr einen Wechsel in der Verwaltungsspitze ausgesprochen.

Knapp 11.000 Wahlberechtigte waren an die Wahlurnen gerufen worden. Nach AuszĂ€hlung der 16 Wahlbezirke der Kreisstadt und dem vorlĂ€ufigen amtlichen Endergebnis votierten 60,0 Prozent (3.186 Stimmen) der WĂ€hler fĂŒr den liberalen Dr. Peter Traub, der als unabhĂ€ngiger Kandidat antrat, obwohl er FDP-Mitglied ist.

Die OdenwĂ€lder FDP konnte sich nicht zu einer Wahlempfehlung fĂŒr ihren Parteifreund aufraffen, eine der vielen Besonderheiten bei dieser Erbacher BĂŒrgermeisterwahl. DafĂŒr warben ÜWG und SPD offiziell fĂŒr Traub.

FĂŒr den bisherigen Amtsinhaber Buschmann stimmten 32,2 Prozent (1.712 Stimmen). Damit erreichte Traub bereits im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit. Ein weiterer unabhĂ€ngiger Bewerber, Andreas Wagner (42) mit AfD-Parteibuch erhielt 7,8 Prozent (411 Stimmen). Die Wahlbeteiligung lag bei 50,7 Prozent.

In seinem Wahlprogramm hatte sich Dr. Peter Traub fĂŒr mehr Offenheit in der Kommunikation mit den BĂŒrgern der Kreisstadt ausgesprochen und versprochen, kĂŒnftige Entscheidungen transparent und nachvollziehbar zu treffen, vor allem aber, die Erbacher im Vorfeld dieser Entscheidungen aktiv einzubinden.

Zusammen mit den BĂŒrgern werde er eine attraktive Stadtentwicklung erarbeiten. Dazu gehörten wieder ein vernĂŒnftig fließender Verkehr und ein optimal zu nutzender Marktplatz.

Amtsinhaber Harald Buschmann wurden nicht nur von zwei Parteien im Stadtparlament einsame Entscheidungen an den Stadtverordneten vorbei vorgeworfen. Wegen undurchsichtiger Zusammenarbeit mit einer ortsansĂ€ssigen Werbeagentur hat die Staatsanwaltschaft Darmstadt kĂŒrzlich Ermittlungen zu vermuteten Untreuehandlungen zu Lasten der Kreisstadt aufgenommen.

Diese weist Buschmann weit von sich. Ebenfalls wegen fragwĂŒrdiger Kooperation mit derselben Agentur ist im Dezember 2017 der ehemalige Landrat des Odenwaldkreises, Dietrich KĂŒbler (ÜWG/67), zu einer Haftstrafe auf BewĂ€hrung und einer Geldstrafe von 25.000 Euro verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskrĂ€ftig.