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SĂŒdhessen: „ROADPOL – Speedmarathon“

Speedmarathon ist angesagt am Donnerstag, 24. MĂ€rz: auch auf sĂŒdhessischen Straßen hat die Polizei Raser im Visier. Foto: PolizeiprĂ€sidium SĂŒdhessen

Hessische Polizei nimmt Rasende ins Visier

SÜDHESSEN. - Am Donnerstag, 24. MĂ€rz, findet der europaweite Verkehrsaktionstag „Speedmarathon“ statt und auch die hessische Polizei macht an diesem Tag einmal mehr auf die Gefahren und Folgen zu schnellen Fahrens aufmerksam.

Zwischen 06 und 22 Uhr geraten Rasende verstĂ€rkt ins Visier der Geschwindigkeitsmessungen: In Hessen kommen an knapp 300 Messstellen ĂŒber 800 Polizistinnen und Polizisten zum Einsatz. SĂ€mtliche Messstellen werden im Vorfeld ĂŒber die Medien bekannt gegeben.

Geschwindigkeit entscheidet bei UnfĂ€llen ĂŒber Leben und Tod

Die Unfallursache Geschwindigkeit gehört dauerhaft zu den hĂ€ufigsten Unfallursachen auf hessischen Straßen. Polizeioberrat Gerhard Keller, Leiter der Direktion Verkehrssicherheit und Sonderdienste im PolizeiprĂ€sidium Mittelhessen und hessenweiter Koordinator des „Speedmarathon 2022“, macht deutlich:

„Nichtangepasste Geschwindigkeit war im zurĂŒckliegenden Jahr bei UnfĂ€llen mit tödlich Verletzten und Schwerverletzten in Hessen die Unfallursache Nr. 1!

WĂ€hrend sich innerorts deutlich mehr VerkehrsunfĂ€lle ereigneten als außerorts, sind in der Folge bei außerörtlichen VerkehrsunfĂ€llen deutlich mehr Personen tödlich verletzt worden. Die Ursache hierfĂŒr ist die deutlich höhere Fahrgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften.“

Geschwindigkeitsverstoß ist kein Kavaliersdelikt

Im Zuge dessen appelliert Keller an die Autofahrerinnen und Autofahrer: „Mit dem Druck auf das Gaspedal nehmen Sie unmittelbar Einfluss auf die Sicherheit im Straßenverkehr und damit auf die LebensqualitĂ€t aller - seien Sie sich der Gefahren und Folgen zu schnellen Fahrens bewusst!“

GeschwindigkeitsverstĂ¶ĂŸe sind kein Kavaliersdelikt, die Folgen werden aufgrund fehlender Weitsicht hĂ€ufig außer Acht gelassen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen jedoch, dass die Reduzierung des Geschwindigkeitsniveaus innerorts um 2 km/h die Zahl der VerunglĂŒckten um 15% senkt.

Dies wird insbesondere deutlich, wenn man bedenkt, dass bei 65 km/h acht von zehn FußgĂ€nger bei der Kollision mit einem Pkw sterben, wĂ€hrend bei 50 km/h acht von zehn ĂŒberleben. Zu hohe Geschwindigkeit ist eine entscheidende Ursache fĂŒr viele Schwerverletzte oder gar Verkehrstote.

Ob Verletzte oder gar Getötete nach einem Verkehrsunfall zu beklagen sind, liegt an vielen Faktoren: Wie viele Insassen befinden sich im Fahrzeug? Prallt ein kleines Fahrzeug mit geringer Knautschzone frontal gegen eine Oberklasse oder stĂ¶ĂŸt es seitlich und damit weniger geschĂŒtzt gegen ein Hindernis?

In allen FĂ€llen ist die Geschwindigkeit zum Zeitpunkt des Aufpralls ein entscheidender Faktor, ob die Beteiligten verletzt ĂŒberleben oder sterben.

Social-Media-KanĂ€le im Einsatz fĂŒr Menschenleben

Die Hessischen Polizistinnen und Polizisten begleiten den Speedmarathon 2022 ĂŒber ihre Social-Media-KanĂ€le und machen Verkehrsteilnehmer unter dem Hashtag „#Speedmarathon“ auf die hĂ€ufigste Todesursache im Straßenverkehr aufmerksam.

Hintergrundinformationen zu ROADPOL (European Roads Policing Network)

„Grenzen ĂŒberschreiten, um Leben zu retten!“ ROADPOL ist ein europaweites Polizeinetzwerk, das die Zahl der Verkehrsunfallopfer senken will. ROADPOL steht fĂŒr „European Roads Policing Network“.

Hervorgegangen aus einem Zusammenschluss von Verkehrspolizeien der MitgliedslÀnder der EuropÀischen Union handelt es sich um eine Nicht-Regierungsorganisation mit Hauptsitz in London.

Dieses Polizei-Netzwerk hat die Aufgabe, europaweite Aktionen zur Durchsetzung der Vorschriften im Verkehrssektor zu koordinieren. Hauptziel ist die Reduzierung der auf Europas Straßen Getöteten und Schwerverletzten.

ROADPOL geht davon aus, dass die VerkehrsĂŒberwachung und -prĂ€vention einen bedeutenden Beitrag zur Verminderung der Zahl von Verkehrsunfallopfern leisten wird.

Die zentralen Ziele des Netzwerkes sind:

- Reduzierung von Verkehrsopfern auf europĂ€ischen Straßen

- ZusammenfĂŒhrung, Zusammenarbeit und Austausch praktischer Erfahrungen der Straßenverkehrsbehörden und Verkehrspolizeien in Europa

- Organisation und Koordination europaweiter EinsÀtze und Kampagnen

- UnterstĂŒtzung und Förderung von Forschungsinitiativen im Bereich der Verkehrssicherheit