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Polizeipräsidium Südhessen veröffentlicht Verkehrsunfallstatistik 2023

SÜDHESSEN / DARMSTADT. - Die Aufhebung der pandemiebedingten Maßnahmen und Einschränkungen führte dazu, dass sich seit 2022 auch das Verkehrs- und Unfallgeschehen wieder normalisiert hat. Diese Entwicklung setzte sich 2023 fort, ließ die Unfallzahlen aber nur leicht steigen.

Die Unfallbilanz des Jahres 2023 in Südhessen stellt sich wie folgt dar:

- weniger Unfälle als vor der Pandemie, nur geringer Anstieg zum Vorjahr
- weniger Unfalltote und Schwerverletzte
- über 9% mehr Unfälle mit Pedelecs
- starker Anstieg (+ 27%) von Unfällen mit Verletzten bei der Nutzung von E-Scootern
- ein Viertel weniger festgestellte Fahrten unter Alkoholeinfluss, 12% mehr festgestellte Fahrten unter Drogeneinfluss
- über ein Viertel mehr Unfälle aufgrund überhöhter Geschwindigkeit

Im Jahr 2023 hat das Polizeipräsidium Südhessen 24.667 Verkehrsunfälle erfasst und damit 2% mehr als im Vorjahr. Die Verkehrsunfallzahlen bleiben somit auf realtiv konstantem Niveau.

30 Personen verloren in Zusammenhang mit Verkehrsunfällen ihr Leben. Das ist ein Rückgang von 7 gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Unfalltoten ist damit auf einem historischen Tiefstand und hat im Vergleich zum Vorjahr um 19% abgenommen.

Bei der Anzahl von Schwerverletzten wurde der Negativtrend der Vorjahre gestoppt und mit insgesamt 597 ein Rückgang von 42 Schwerverletzten gegenüber dem Vorjahr erreicht.

Auch wenn die Entwicklungen der Verkehrsunfallzahlen ähnlich wie im Vorjahr und vor Beginn der pandemischen Lage waren, gelte es von Seiten der Polizei, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln die Anzahl der Verkehrsunfälle so gering wie möglich zu halten, heißt es in dem Statistik-Bericht des Polizeipräsidiums Südhessen.

"Hinter jedem Verkehrsunfall mit schweren Unfallfolgen, neben oft hohen Sachschäden, stehen persönliche Schicksale, welche sich in keiner Statistik erfassen lassen.

Aus diesem Grund wird die polizeiliche Verkehrssicherheitsarbeit anhand der Verkehrsunfallzahlen stetig angepasst und fortentwickelt. Ziel ist es, frühzeitig örtliche Schwerpunkte zu erkennen und gezielte Maßnahmen in Zusammenarbeit mit anderen Behörden zu initiieren, um für noch mehr Verkehrssicherheit zu sorgen."

Wie in den vergangenen Jahren wird das Polizeipräsidium Südhessen auch 2024 erneut einen besonderen Fokus auf die Feststellung und Verfolgung von Fahrten unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln, sogenannten Alkohol- und Drogenfahrten, legen.

Gerade durch die seit 01.04.2024 in Kraft getretene Teillegalisierung des Cannabiserwerbs und -besitzes sei von einem nicht unerheblichen Anstieg in diesem Deliktsbereich auszugehen.

"Wir möchten in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass Cannabis, ebenso wie Alkohol, ein Rauschmittel darstellt, welches die Sinne nachweislich trübt und die Reaktionsfähigkeit beeinflusst.

Die Verkehrstauglichkeit nach dem Konsum von Cannabis ist schwer einzuschätzen, die negativen Wirkungen auf die Fahrtüchtigkeit sind noch lange nach dem Konsum vorhanden.

Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen zudem, dass die Konsumentinnen und Konsumenten die Gefahren einer solchen Verkehrsteilnahme häufig nicht hinreichend beurteilen können."

Durch vermehrte Kontrollen wollen die Polizeibeamten der Polizei in Südhessen weiterhin der Unfallursache „Alkohol und Drogen am Steuer" entgegenwirken und gleichzeitig das Entdeckungsrisiko für Personen, die sich berauscht ans Steuer setzen, erhöhen, um somit für mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu sorgen.

Um dem Negativtrend der steigenden Unfallzahlen mit Elektrokleinstfahrzeugen, den sog. EScootern und Pedelecs (umgangssprachlich auch E-Bikes), und deren verbotene Leistungssteigerung entgegenzuwirken, wird es auch in diesem Bereich vermehrt gezielte Kontrollen geben.

Ein weiteres Schwerpunktthema der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit in Südhessen sind motorisierte Zweiräder. Hierfür hat das Polizeipräsidium Südhessen bereits seit 2015 eine hessenweite Themenverantwortlichkeit.

Sowohl die Präventionsangebote, welche auf die verschiedenen Zielgruppen der Biker abgestimmt sind, als auch das gezielte und konsequente Ahnden von Verkehrsverstößen greifen hier erfolgreich ineinander.

Neben der Verkehrssicherheit und Verkehrsunfallverhütung zielen hierbei die Verkehrskontrollen auch auf die Vermeidung unnötigen Verkehrslärms ab.

Diesem Themenfeld begegnet die Polizei vor allem im Bereich des Tunings, gerade von motorisierten Zweirädern während der Motorradsaison. Neben Schallpegelmessungen werden zudem umfangreiche technische Kontrollen im Rahmen von verschiedenen Schwerpunktkontrollen durchgeführt.

Abschließend ein persönlicher Appell von Polizeipräsident Björn Gutzeit: „Ein Großteil der Verkehrsunfälle könnte schlicht dadurch verhindert werden, dass sich alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer besonnen an bestehende Verkehrsregeln halten.

Allein durch zu geringen Sicherheitsabstand oder nicht angepasste Geschwindigkeit wurden im vergangenen Jahr etwa ein Fünftel aller Verkehrsunfälle verursacht.

Lassen Sie uns alle gemeinsam mit der gebotenen Vorsicht und vor allem gegenseitiger Rücksichtnahme zu einer größeren Verkehrssicherheit beitragen. Zusammen sorgen wir damit, dass unsere Straßen sicher sind!“

Die Auswertungen für die einzelnen Landkreise finden Interessierte im Internet unter: https://ppsh.polizei.hessen.de/Ueber-uns/Regionales/Statistik/