Offener Brief an die Stadt Erbach: Austritt aus BĂŒndnis >OgR< zurĂŒcknehmen!
ERBACH. - Die Reichstagswahl vom 5. MĂ€rz 1933 war die Wahl zum 8. Deutschen Reichstag in der Weimarer Republik. Sie war die letzte Reichstagswahl, an der mehr als eine Partei teilnahm.
Der Weg in die Diktatur wurde durch ein Erstarken der NSDAP in diesen Wahlen auf demokratischem Weg geebnet. Am 2. Mai 1933 besetzten SA, SS und NSBO die GewerkschaftshÀuser, stahlen das Vermögen der Gewerkschaften, misshandelten und töteten Gewerkschaftsmitglieder.
Danach wurden die Gewerkschaften verboten! Vor diesem geschichtlichen Hintergrund erscheint die BegrĂŒndung zum Austritt der Stadt Erbach aus dem OdenwĂ€lder BĂŒndnis âOdenwald gegen Rechtsâ (OgR), es sei eine demokratisch gewĂ€hlte Partei im Stadtparlament, gegen die sich dieses BĂŒndnis richte, mehr als fragwĂŒrdig.
BĂŒrgermeister Dr. Peter Traub und der Magistrat haben die Beendigung der Zusammenarbeit mit OgR beschlossen, wie es hieĂ mit groĂer Mehrheit. Wir, von der EVG-Betriebsgruppe der VIAS Rail GmbH kritisieren diesen Beschluss auf das schĂ€rfste!
Gerade als Gewerkschafter sehen wir eine Verpflichtung aller gesellschaftlicher Gruppen gegen eine Partei wie die AfD Stellung zu beziehen, die in ihren Reihen Faschisten, Rassisten und Antisemiten duldet und die Hass und Hetze verbreitet.
âDiese AfD gehört definitiv nicht zum demokratischen Spektrum. Es ist die gemeinsame Aufgabe aller Demokratinnen und Demokraten, sich klar und eindeutig nach rechts abzugrenzen,â betonen auch DGB-Kreisvorsitzender Harald Staier und DGB- RegionsekretĂ€r Horst Raupp.
Wir erklĂ€ren als EVG-Betriebsgruppe und Betriebsrat der VIAS-Rail GmbH unsere SolidaritĂ€t und UnterstĂŒtzung fĂŒr Odenwald gegen Rechts und hoffen gemeinsam mit dem DGB Odenwaldkreis, dass das Erbacher Stadtparlament diese grundfalsche und fĂŒr die Kreisstadt Erbach peinliche Entscheidung von Magistrat und BĂŒrgermeister revidiert, die Stadt dem BĂŒndnis wieder beitritt und das zivilgesellschaftliche Engagement gegen rechten Hass und rechte Hetze unterstĂŒtzt!
Denn die Geschichte lehrt uns: Demokratisch gewÀhlte Parteien sind nicht immer auch Demokraten! Damit sich der 2. Mai 1933 nicht wiederholt.